Sanktionen gegen Russland – und der Holzmarkt in Deutschland

29. Juni 2022

Zwar hat der Rat der Europäischen Union schon am 8. April 2022 ein umfassendes Importverbot für Waren aus Russland und bereits vorher schon für Belarus beschlossen.

Doch immerhin gilt dieses Verbot bislang nicht für Verträge, die bereits vorher abgeschlossen worden waren. Doch jetzt läuft dann die letzte Frist aus. Bis zum 10 Juli können bestehende Verträge über die Lieferungen z.B. von Holz noch erfüllt werden. Danach ist Schluss. Vom Verbot betroffen sind z.B. Holzwaren und Holzkohle, Halbstoffe aus Holz und auch Kraftpapier. Vom BAFA heißt es dazu “Daher müssen Marktteilnehmer davon absehen, das gesamte in der Russischen Föderation und Weißrussland geerntete Holz und die daraus gewonnenen Holzprodukte erstmals auf dem EU-Markt in Verkehr zu bringen.”

Außerdem haben die beiden großen Zertifizierungs-Organisationen FSC und PEFC beschlossen, jegliches Holz aus Russland und Belarus als “Konfliktholz” zu bezeichnen, was eine Einfuhr zertifizierten Holzes in die Länder der EU von vornherein ausschließt. Desweiteren ist klar, dass durch den russischen Krieg in der Ukraine nicht nur der ukrainische Export von Weizen, sondern natürlich auch der Export von Holz und Holzwaren stark eingeschränkt ist.

Sanktionen gegen Russland - Fairfix News

Auswirkungen auf den deutschen Holzmarkt

Die Auswirkungen auf den Holzmarkt in Deutschland sind äußerst gravierend. Das machen einige Zahlen deutlich. Allein das gesamte Nadelschnittholz, das jetzt nicht mehr nach Europa oder mit Ausnahme von China auch nach Asien exportiert werden kann, umfasst ein Volumen von ca. 10 Millionen Kubikmeter. Nur auf den Anteil Europas bezogen, sind das in etwa 10% des gesamten Bedarfs an Schnittholz.

China ist insofern auch betroffen, als dass dort von Russland und Belarus importiertes Holz für seine Verarbeitung nicht mehr von FSC oder PEFC zertifiziert werden wird. Die in Russland tätige Holzindustrie aus Europa hat ihre Produktion dort in großen Teilen eingestellt. Die Auswirkungen von Import-Verboten und Produktionsausfällen werden weltweit spürbar sein.

Man denke allein an die Produktion von Möbeln, Paletten und natürlich auch von Transportkisten, wie man sie z.B. bei Fairfix bestellen kann. Allerdings können wir bei Fairfix in gewisser Weise Entwarnung geben, denn die Holzwerkstoffe für unsere Produkte stammen nicht aus den betroffenen Gebieten. Jedoch steht zu befürchten, dass sich die Preisspirale für Holzwerkstoffe so oder so nach oben schrauben wird.

Neben den stark gestiegenen Treibstoff- und damit Transportkosten wird jetzt auch die reine Verknappung des Angebots die Preise auf dem ganzen Holzmarkt in die Höhe treiben.