Luftfrachtverpackung

Generell hat der Transport von Gütern stark zugenommen, jedoch prozentual gesehen in keinem Bereich so stark wie bei der Luftfahrt. Die Gründe finden sich in der technischen Entwicklung der Luftfahrt genauso wie in den gewachsenen internationalen Handelsbeziehungen und der stark angestiegenen internationalen Arbeitsteilung bei der Produktion. Luftfracht ist verhältnismäßig teuer und belastet die Umwelt, jedoch bietet sie im Verhältnis zur Seefracht den Vorteil der Schnelligkeit. Etwa die Hälfte der Ware wird in den Passagiermaschinen transportiert. Für den anderen Teil stehen Frachtflugzeuge zur Verfügung, für deren Nutzung im Regelfall höhere Transportgebühren anfallen. In jedem Fall jedoch müssen ganz besondere Ansprüche an die Verpackung der Luftfracht gestellt werden.

Die Bedeutung der Luftfracht generell

Die Luftfracht spielt eine entscheidende Rolle in der globalen Lieferkette. Die Transportgüter erreichen ihre Ziele schnell und in der Regel zuverlässig. Viele mechanische oder klimatische Einwirkungen entfallen mit dem Flugzeug als Transportmittel. Der genaue Zeitplan erlaubt den Unternehmen eine effiziente Planung. Ohne den Lufttransport wäre eine Just in Time Production in vielen Bereichen kaum vorstellbar. Die höheren Transportkosten werden in vielen Fällen durch wegfallende Lagerkosten ausgeglichen. Die kurzen Lieferzeiten erlauben außerdem den Transport von besonders hochwertigen, sensiblen, gefährdeten, sicherheitsrelevanten oder sogar lebenden Objekten bis hin zu menschlichen Organen. Verschiedene internationale Abkommen wie das Warschauer Abkommen oder das Montrealer Übereinkommen sorgen für eine Regelung der Rechtsgrundlagen, die insbesondere die Überflugs und Landerechte regeln. International agierende Luftfahrtgesellschaften haben schon 1945 die International Air Transport Association (IATA) gegründet, die weltweit die Normen und den Abfertigungsprozess für den Luftverkehr regeln soll. Darunter fallen auch die Regeln und Vorschriften für die Luftfrachtverpackung, sofern sie nicht durch nationale oder z.B Vorschriften der Europäischen Union behandelt werden.

Die Ansprüche an die Luftfrachtverpackung

Aus der Art des Transportmittels Flugzeug ergeben sich bestimmte Ansprüche an die Verpackung, die sich zum Teil von denen anderer Transportmittel unterscheiden. So können während eines Fluges starke Vibrationen und Unterschiede im Luftdruck entstehen. Insbesondere kurz nach der Landung können starke Temperaturunterschiede auftreten oder das Transportgut durch schwere Regenfälle und weitere klimatische Einflüsse belastet werden. Die Verpackung muss dementsprechend stabil, feuchtigkeits- und witterungsbeständig konstruiert sein und sollte ggf. durch besondere Schutzmaßnahmen eine mögliche Korrosion des Frachtguts verhindern. Andererseits verlangen die Bedingungen der Luftfahrt und die damit zusammenhängenden Kosten ein möglichst niedriges Gewicht und zudem eine möglichst platzsparende Art der Verpackung. Das Transportgut sollte nicht nur im Inneren der Verpackung gegen Stöße und Erschütterungen gesichert sein, sondern auch als ganzes Objekt eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Ladungssicherung erlauben. Dazu kommen die besonderen Ansprüche und Regelungen der jeweiligen Transportunternehmen und der Frachtführer, also der transportierenden Luftfahrtgesellschaft sowie ggf. der Staaten, in denen die Fracht verladen und entladen wird. Die Regelungen der Transportunternehmen verlangen neben den o.a. Bedingungen, z.B.

  • widerstandsfähige Materialien zum Verschluss und Zusammenhalt der Verpackungen 
  • Spanngurte und eine Palette für Transportgut mit einem gewissen Gewicht als Bestandteil der Verpackung 
  • besondere Kennzeichnungen zur Stapelbarkeit 
  • im Innern der Transportkisten eine geeignete Polsterung und Füllstoffe für Leerräume, für außen einen Kantenschutz
Die Ansprüche an die Luftfrachtverpackung

Regeln für die Luftfracht und ihre Verpackung im deutschen Bereich

In Deutschland gelten neben den Anforderungen an die Stabilität der Luftfrachtverpackung und der Luftfrachtkisten bestimmte Begrenzungen für das Gewicht und die Abmessungen der Luftfracht in ihrer Verpackung. Betreffend die Stabilität müssen Luftfrachtverpackungen Belastungen bis zu 3 g in horizontaler Richtung und 1,5 g in vertikaler Richtung aushalten, also das dreifache bzw. eineinhalbfache ihres Gesamtgewichts. Die Grenzen für das Gewicht und die Maße unterscheiden sich nach der Einteilung in Passagiermaschinen und Frachtmaschinen. Die Passagiermaschinen haben unterschiedliche Grenzwerte je nach Größe der Maschine für die Kurzstrecke, Mittelstrecke oder Langstrecke. Je nach Typ der Maschine dürfen transportiert werden – auf der

  • Kurzstrecke für Kisten bzw. Verpackungen bis zu 80 cm Höhe und 150 kg Gewicht 
  • Mittelstrecke in Luftfrachtkisten bis zu 110 cm Höhe und 250 kg Gewicht 
  • Langstrecke bis zu 160 cm Höhe und > 1.000 kg Gewicht

Dagegen können Frachtmaschinen Güter transportieren, die bis zu 300 cm lang und bis zu mehreren Tonnen schwer sein dürfen. Eine wichtige Unterscheidung betrifft die Frachtkosten, die für Frachtmaschinen im Allgemeinen höher ausfallen. Die Frachtpreise werden üblicherweise nach dem Bruttogewicht oder Volumengewicht berechnet, je nachdem, welches höher ist. Das Volumengewicht spielt insbesondere wegen des begrenzten Raumangebots in Flugzeugen eine Rolle. Es berechnet sich nach der Formel LxBxH, dividiert durch 6.000 mm³. Ein Kubikmeter Volumen wird mit mindestens 167 kg bewertet. Als Rechenbeispiel nehmen wir eine Luftfrachtkiste mit den Maßen 2200 x 800 x 1500 mm (LxBxH), das tatsächliche Bruttogewicht liegt bei 390 kg.

Das Volumengewicht berechnet sich dann wie folgt:

  • 2200 x 800 x 1500 mm (LxBxH) ergibt ein Volumen von 2,64 m³
  • 2,64 m³ × 167 kg/m³ ergibt ein frachtpflichtiges Gewicht von 440 kg.
Regeln für die Luftfracht und ihre Verpackung im deutschen Bereich

Besondere Vorschriften für die Luftfracht und ihre Verpackung im internationalen Bereich

Für den internationalen Luftfrachttransport gelten je nach Staat eigene Vorschriften, die sich neben den Einfuhrregeln und Zollvorschriften für den Inhalt besonders auch um das Material für die Verpackung drehen. Ähnlich wie für Paletten geht es den Staaten darum, dass mit den Luftfrachtverpackungen nicht etwa Schadstoffe eingeführt werden, die die heimische Umwelt gefährden könnten. So schreibt etwa die International Plant Protection Convention (IPPC) als Unterorganisation der Food and Agriculture Organisation der UN (FAO) seit mehr als 50 Jahren den Rahmen für den Schutz von Pflanzen gegen die Einschleppung und Verbreitung von Schadorganismen vor. Hersteller können ihre Produkte nach diesen Regeln zertifizieren lassen, um z.B. mit der Erfüllung der IPPC-Standards ihre Luftfrachtverpackung in die USA, China und viele andere Staaten einführen zu dürfen. Alle Komponenten der Verpackung müssen dann entsprechend geprüft und gekennzeichnet sein.

Gefährliche Güter in der Luftfracht

Ganz besondere Vorschriften gelten natürlich für die Beförderung sogenannter gefährlicher Güter, die in verschiedene Gefahrgutklassen eingeteilt werden. Diese reichen von Chemikalien über Trockeneis, Batterien und Farben bis hin zu explosiven Stoffen. Die insgesamt neun Klassen finden sich im Regelwerk für den Transport von Gefahrgut im Luftverkehr, das als “Iata Dangerous Goods Regulations” (Iata DGR)

etwa 3.000 alphabetisch sortierte Gegenstände und Stoffe enthält, die üblicherweise im Luftverkehr befördert werden. Nähere Auskünfte dazu hält jedes größere Transportunternehmen bereit.

Manipulationssicherheit der Luftfrachtverpackung bzw. der Luftfrachtkisten

Im internationalen Flugrecht sind seit den Geschehnissen in New York von 2001 einige Vorschriften an die Gefährdungslage angepasst worden. In der Europäischen Union gelten seit Ende April 2013 die EG-Verordnung Nr. 300/2008 und die EU-Verordnung Nr. 185/2010. Diese beziehen sich einmal auf die Manipulationssicherheit der Luftfrachtverpackung bzw. der Luftfrachtkisten. Spuren einer unbefugten Manipulation müssen deutlich sichtbar sein, wenn z.B. jemand Explosivstoffe in eine Verpackung geschoben hat. Die Manipulationssicherheit kann z.B. durch spezielle Umreifungsbänder erzielt werden. Verantwortung dafür trägt jeder Beteiligte an der Lieferkette vom Versender über den Transporteur bis hin zum Luftfahrtunternehmen. Erstmalige Versender müssen sich laut der Versand- und Verpackungsvorschriften Luftfracht den Status eines sogenannten “Bekannten Versenders” beim LBA (Luftfahrtbundesamt) als in Deutschland zuständige Behörde einholen. Viele Unternehmen nutzen die Dienste von Logistik-Dienstleistern, die als „Bekannter Versender“ bzw. „Reglementierter Beauftragter“ die Zulassung besitzen und so für einen schnellen und reibungslosen Ablauf der Luftfrachtsendung sorgen.

Manipulationssicherheit der Luftfrachtverpackung bzw. der Luftfrachtkisten

Die Luftfrachtverpackung als Produkt auf dem Markt

Welcher Hersteller von Waren und Produkten aller Art leistet sich schon die Produktion von Luftfrachtverpackungen in verschiedenen Größen und Gewichtsklassen? Zu diesen Allroundern dürften allerdings die Medizin- und Waffenproduzenten gehören, die einen Großteil ihrer Produktion exportieren. Doch der größte Teil der Produzenten in Deutschland kauft die benötigten Verpackungsformen nach Bedarf hinzu. Von den über 1.600 Herstellern von Verpackungen in Deutschland bieten viele auch spezielle Luftfrachtverpackungen an, die aus Wellpappe, Aluminium, Vollholz und anderen nachwachsenden Rohstoffen, Kunststoffen, Sperrholz oder auch OSB bestehen können. Hier werden auch Sonderverpackungen oder speziell temperierbare Verpackungsformen z.B. für Musikinstrumente, Kunstwerke, Lebensmittel oder lebende Tiere angeboten. Manche Unternehmen haben sich ausschließlich auf Luftfrachtverpackungen spezialisiert und fungieren dazu auch als Dienstleister für das Bewerten, Messen, Verpacken, Anliefern und Verzollen der Luftfracht-Pakete oder Luftfrachtkisten. Für die Verpackung des größeren Teils der Luftfracht stellen Luftfrachtkisten die beste Möglichkeit dar. In diesen speziell konstruierten Luftfrachtkisten kann die Ladung viel sicherer formschlüssig transportiert werden. Wir stellen Ihnen hier beispielhaft einen Hersteller für Verpackungskisten vor, dessen Produkte international anerkannt werden und auch wegen ihrer Wiederverwendbarkeit beliebt sind.

Die Luftfrachtverpackung als Produkt auf dem Markt

Die FASTFIX OSB Transport- und Verpackungskisten

Das Unternehmen FAIRFIX aus Oberbayern hat sich mit seinem patentierten Verpackungssystem FASTFIX auf die Lösung der speziellen Herausforderungen für Luftfrachtverpackungen und Containerstau-Systeme spezialisiert. Der Kauf und die Lieferung der FASTFIX Verpackungskisten ist schon ab der Größe 10 x 10 x 10 cm möglich – und das schon ab der Losgröße 1. Die Kisten sind so intelligent konstruiert, dass man sie praktisch äußerst platzsparend um die Ware herumpacken kann. Die Kisten für die Luftfracht und andere Zwecke bestehen aus nachhaltig erzeugtem OSB und zeigen folgende Eigenschaften:

  • Leicht, aber außerordentlich stabil
  • Reduzierte Materialstärken zur Senkung der Kosten
  • Hohe Steifigkeit und statische Belastbarkeit
  • Zerlegte Lieferung und Lagerung zur Reduktion des Platzbedarfs
  • Schnelle Montage und Demontage ohne Nägel und Schrauben
  • Versiegelt und manipulationssicher durch Umreifungsband
  • Zertifiziert nach den IPCC-Vorgaben
  • In Modulbauweise kombinierbar und wiederverwendbar
  • Auf Wunsch mit dem Unternehmenslogo personalisiert 
  • Ökologisch nachhaltig erzeugt

Die Montage und Demontage der modular aufgebauten Bestandteile zu Kisten erfolgt einfach in nahezu jeder gewünschten Größe. Je nach Gewicht des Transportguts kann für die Verpackungskisten ein vierfach befahrbarer Plattenunterbau geliefert und montiert werden. Für die Ladungssicherung im Innern dieser Kisten können sowohl Polsterungen als auch Zurrösen angebracht werden. In einem Video des Unternehmens können Sie sich ansehen, wie der Umgang mit den Kisten vonstatten geht.

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Mehr Informationen

Mehr Informationen darüber gibt es auf der Webseite unter FAIRFIX.de.

Zusammenfassung zur Luftfrachtverpackung

Eine angemessene Verpackungsform ist eine grundlegende Bedingung für den sicheren und gefahrlosen Transport von Gütern auf dem Luftweg. Nur eine angemessene Verpackung garantiert, dass Güter sicher, effizient und in einwandfreiem Zustand ihr Ziel erreichen und im Zielland ausgeladen und eingeführt werden dürfen. Es versteht sich, dass man an stabile und leichte Luftfrachtverpackungen höhere Ansprüche stellen muss, als an das normale Paket, das auf dem Landweg von Haus zu Haus transportiert wird. Das Material und die Art der Verpackung müssen die Anforderungen von vielen nationalen und internationalen Vorschriften und Gesetzen erfüllen, um überhaupt zugelassen zu werden. Jeder Unternehmer, der in den internationalen Handel über den Luftweg einsteigen will, sollte sich die entsprechende fachliche Expertise aneignen oder ins Haus holen.

Oft gestellte Fragen zur Luftfrachtverpackung

Welche Anforderungen gelten für eine Luftfrachtverpackung?

Luftfrachtverpackungen müssen robust und widerstandsfähig gegenüber den physischen und klimatischen Bedingungen während des Fluges sein. Sie sollten also vor Druckunterschieden, Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Stößen schützen. Gleichzeitig sollten sie aus leichten Materialien bestehen und die Güter möglichst platzsparend verpacken.

Welche Materialien werden im Allgemeinen dafür verwendet?

Häufig genutzte Materialien sind Wellpappe, Kunststoff, Holz, OSB, Aluminium und spezielle Polstermaterialien wie Luftpolster aus PE. Die Wahl des Materials hängt auch von der Art der transportierten Waren ab.

Wie unterscheidet sich die Luftfrachtverpackung von anderen Verpackungsformen?

Im Vergleich zu anderen Verpackungsarten muss die Luftfrachtverpackung leichter sein und sich gleichzeitig als widerstandsfähig gegen die spezifischen Bedingungen des Lufttransports erweisen, wie z.B. Druck- und Temperaturschwankungen.

Wie wirken sich Gewicht und Größe der Verpackung auf die Frachtkosten aus?

Bei der Luftfracht werden die Kosten oft anhand des Volumengewichts (nach der Formel LxBxH, dividiert durch 6.000 mm³) berechnet, welches das tatsächliche Gewicht und die Größe der Sendung berücksichtigt. Größere oder schwerere Verpackungen führen daher in der Regel zu höheren Frachtkosten.

Gibt es wiederverwendbare Verpackungen für den Lufttransport?

Ja, es gibt speziell produzierte, wiederverwendbare Verpackungskisten, die darauf ausgelegt sind, mehrfach verwendet zu werden. Damit lassen sich Kosten sparen und die Umweltauswirkungen reduzieren.

Gibt es nachhaltige Verpackungsmaterialien für die Luftfracht?

Ja, es gibt umweltfreundliche und nachhaltig erzeugte Verpackungsmaterialien wie speziell hergestelltes OSB, biologisch abbaubare Kunststoffe und recycelte Materialien, die bei den Unternehmen immer beliebter werden.

Welche internationalen Standards und Vorschriften gelten für die Verpackungsformen für den Lufttransport?

Organisationen wie die Internationale Luftverkehrs-Vereinigung (IATA) setzen Standards und Vorschriften für die Luftfrachtverpackung, insbesondere für gefährliche Güter und spezielle Waren. Nähere Auskünfte erhalten Sie z.B. beim Luftfahrtbundesamt LBA.

Wie kann sichergestellt werden, dass die Verpackung den internationalen Sicherheitsstandards entspricht?

Die Richtlinien und Vorschriften von Organisationen wie der IATA und der jeweiligen Luftfahrtgesellschaft sollten befolgt werden. Gegebenenfalls sollte man sich eine Zertifizierung oder Überprüfung durch Experten einholen.

Welche Rolle spielt die Kennzeichnung und Etikettierung für die transportierten Waren?

Die richtige Kennzeichnung und Etikettierung entscheiden darüber, ob die Waren korrekt und sicher transportiert, eingeführt, gelagert und geliefert werden. Sie geben Informationen über den Inhalt, das Bestimmungsland, das Verpackungsmaterial, mögliche Gefahren und andere wichtige Details.