Wechselbehälter

15. Februar 2022

Wechselbehälter dienen wie die ISO-Container dem Transport und Umschlag von Waren. Sie unterscheiden sich jedoch in einigen wesentlichen Eckdaten, was Maße, Ladekapazität und Ausstattung betrifft. Die Wechselbehälter sind vor allem für den Transport auf der Straße und den Umschlag zwischen Straße und Schiene konstruiert worden. Mit ihren Besonderheiten sind sie nur in Ausnahmefällen für den Seetransport zugelassen, aber haben sich zur am meisten eingesetzten Transporttechnik für den kontinentalen kombinierten Verkehr in Europa entwickelt. Wechselbehälter sind auch unter den Bezeichnungen Wechselbrücke, Wechselpritsche oder auch Wechselladebehälter bekannt. Die speziell für ihren Transport ausgerüsteten LKW bedienen sich als Fahrgestell-Aufbauten sogenannter Wechselbrücken, um die Behälter selbsttätig aufladen und entladen zu können.

In ihren Maßen bezüglich Breite und Höhe sind die Wechselbehälter an die Straßenverkehrsregeln gebunden, die die Breite auf 2,55 m und die Höhe auf 2,75 m (je nach Gesamthöhe der LKW mit höchstens 4,0 m) begrenzen. Daneben sind sie aber anders als die Container auf den Transport von Euro-Paletten optimiert. In der Länge gibt es sowohl die C-Modelle mit rund 7 m wie auch die A-Modelle mit rund 13 m Länge. Das zulässige Gesamtgewicht, z.B. der 715 cm langen Wechselbehälter der C-Klasse, wird mit 16.000 kg angegeben, die Gesamtmasse der A-Behälter erreicht bis zu 32.000 kg. Konstruktionsweise, Innen- und Außenmaße sowie das zulässige Gesamtgewicht sind nach Normen wie der EN 283, 284 und der EN 452 geregelt. Wechselbrücken verfügen am Boden über Greifkanten, die sie kranbar machen, sowie über die durch die Container bekannten Twistlocks und Eckbeschläge, mit denen sie in der Bahn oder auf dem LKW fest verankert werden können.

Die Wechselbehälter haben im Lauf ihrer Geschichte seit ihrer Einführung im Jahr 1971 einige Änderungen und Weiterentwicklungen erfahren, die ihre Einsatzmöglichkeiten für den Verkehr verbessert haben. Eine der speziellen Vorteile der Wechselbehälter besteht darin, dass die C-Modelle vom transportierenden Fahrzeug abgeladen und mit einer Stützkonstruktion von vier Stützbeinen aufgeständert werden können. Dazu senkt sich das Fahrzeug z.B. per Luftfederung ab, fährt den Wechselaufbau aus und fährt unter der Wechselbrücke heraus. Damit lässt sich der Wechselbehälter für den Weitertransport durch einen anderen Auflieger oder die Bahn vorbereiten oder parken, während der LKW bereits den nächsten Wechselbehälter für den Rückweg aufladen kann. Damit werden die Wartezeiten und Kosten gegenüber dem Transport der Container erheblich reduziert. Jedoch sind diese Modelle nicht stapelbar, was sie vom Schiffstransport ausschließt. Dementsprechend existieren heute Modelllinien parallel nebeneinander, die stapelbar oder aufständerbar konstruiert sind.