Stausack / Staupolster

15. Februar 2022

FAIRFIX Lexikon-Beitrag zu Stausack / Staupolster

Der Stausack dient zur formschlüssigen Ladungssicherung beim Transport von Gütern aller Art. Im LKW, Zug, Flugzeug oder vor allem auch im Container für den Überseetransport füllen die Stausäcke die zwangsläufig entstehenden Lücken zwischen den Frachtstücken aus und sichern die Ladung somit vor dem Verrutschen, Umkippen oder Herabfallen. Der Stausack für die Ladungssicherung ist unter den verschiedensten Begriffen bekannt. Staupolster, Luftsack oder auch Airbag sind als Bezeichnungen in Gebrauch, was allerdings auch schon auf den jeweiligen Verwendungszweck und die Funktionsform schließen lässt. So hat sich der Airbag als Begriff für die schnell aufgeblasene Barriere bei Unfällen im KFZ eingebürgert. Tatsächlich könnte hierfür auch der deutsche Begriff Stausack eingesetzt werden. Der größte Vorteil der Stausäcke oder Staupolster bei der Ladungssicherung besteht in ihrer Flexibilität und universellen Einsatzbereitschaft. Stausäcke bzw. Staupolster sind überall dort unverzichtbar, wo die Räumlichkeit oder die Eigenarten des Transportguts den Einsatz der Zurrgurte ausschließen. So fehlen bei verschiedenen Transportmitteln wie oft im Container die notwendigen Zurrpunkte für die Zurrgurte zur Ladungssicherung. In anderen Fällen könnten die Zurrgurte das Transportgut einschneiden bzw. beschädigen. Dann sind Stausäcke unverzichtbar.

Stausäcke zur Ladungssicherung werden in den verschiedensten Formen und aus verschiedenen Materialien hergestellt. Die Funktionsweise besteht üblicherweise darin, dass der leere Stausack in die Lücke zwischen den Transportgütern eingebracht und dann über ein Ventil mit Luft unter hohem Druck befüllt wird. Dabei nehmen die Stausäcke oder Staupolster die Form der Lücke an. Mit dem Druck der Luft entsteht der Formschluss wie auch ein Prallschutz, und der Auftrag der Ladungssicherung ist erfüllt. Dennoch benötigen die mit der Ladungssicherung beauftragten Mitarbeiter entsprechende Erfahrungen im sicheren Umgang mit den Stausäcken. So entscheidet sich auch über den erzeugten Luft-Druck im Stausack, wie sicher die Ladung geschützt ist. Gleichzeitig soll es aber durch den Druck in den Stausäcken keinen Schaden nehmen. Eine besondere Herausforderung liegt in der Entladung bei der Verwendung der Stausäcke. Beim Ablassen der Luft im Stausack ist damit zu rechnen, dass die Ladung in Bewegung gerät und die Mitarbeiter und andere Transportgüter gefährdet. Je nach Einsatz und Art der Herstellung sind Stausäcke und Staupolster in der Lage, einem Gegendruck von mehr als 40 Tonnen standzuhalten. Schon daran lässt sich das Ausmaß des Risikos beim Entladen der Stausäcke samt Fracht ablesen.

Das Material für die Stausäcke unterliegt je nach Belastbarkeit und Aufgaben den unterschiedlichsten Anforderungen. Um eine gewisse Einheitlichkeit und Verlässlichkeit bei der Herstellung der Stausäcke zu garantieren, existieren verschiedene Zertifizierungsnormen. Die bekannteste Form der Zertifizierung der Stausäcke dürfte das AAR-Zertifikat darstellen. Die Association of American Railroads ist die weltweit führende Organisation für Richtlinien im Schienenverkehr der USA und Kanadas. Als Materialien für die Stausäcke werden häufig Polyethylen und Polypropylen verwendet, deren Herstellungsform und Eigenschaften wiederum nach deutschen und europäischen Richtlinien geregelt sind. Eine entscheidende Rolle für die Funktion der Stausäcke spielt auch das jeweilige Ventil, das höchsten Ansprüchen genügen muss. Stausäcke und Staupolster samt Ventil zur Ladungssicherung für Container oder LKW stehen in den verschiedensten Formen und Größen zur Verfügung. Als Ummantelung des Kunststoffs für die Stausäcke wird häufig auch wasserabweisendes Kraftpapier verwendet. Damit gerät das Staupolster bzw. Stausäcke oder die Ladung bei Nässe nicht so leicht ins Rutschen.