Sperrgut Verpackung

15. Februar 2022

FAIRFIX Lexikon-Beitrag zu Sperrgut Verpackung

Die Bezeichnung Sperrgut allein ist schon vielsagend. Bei Sperrgut Verpackung handelt es sich um Pakete zum Versand oder als Fracht, die aufgrund ihrer Größe, Form oder anderen Eigenschaften nicht auf dem normalen Weg verschickt werden können. Da der normale Weg bei den großen Paketdienstleistern immer über die Sortieranlage bzw. die Förderbänder verläuft, gilt ein Paket im Versand als Sperrgut, das nicht als bandfähig oder maschinell sortierfähig angesehen wird. Sobald ein Paket die Bedingungen als Sperrgut erfüllt, muss es für den Versand von Hand sortiert, ggf. vermessen, gewogen, gestempelt und gescannt werden. Da diese Tätigkeiten einen teuren personellen Extraaufwand darstellen, wird für Sperrgut ein besonderes Entgelt erhoben, das vom jeweiligen Dienstleister festgelegt wird. Oft entstehen aufgrund der händischen Bearbeitung zudem zeitliche Verzögerungen. Manche Dienstleister transportieren Sperrgut überhaupt nicht. Andere wie DHL, DPD oder UPS geben genaue Abmessungen und Formen der Pakete an, die zur Beförderung eingehalten werden müssen. Wenn der Versand eines Sperrguts abgelehnt wird, bleibt dem Versender nur die Möglichkeit, den Transport über eine Spedition durchführen zu lassen.

Die Idee bzw. Definition von Sperrgut konnte damit erst zu einer Zeit entstehen, in der das Versenden von Paketen sich zu einem Vorgang etablierte, der so oft in Anspruch genommen wurde, dass er eine Art massenhafte Bearbeitung verlangte. Die Kaiserliche Reichspost verlangte Anfang des 19. Jahrhunderts Gebühren nach Proportion, die spätere Reichspost setzte 1871 Zuschläge fest, die auf einer Art Definition für Sperrgut beruhten. Diese pendelten sich auf 50% der üblichen Transportkosten ein, wobei die Entscheidung, ob es sich um Sperrgut oder nicht handelte, beim annehmenden Postamt lag und teilweise noch liegt. Hierbei spielen für das Sperrgut Versenden die festgelegten Abmessungen eine Rolle, die traditionell auch mit dem sogenannten Gurtmaß überprüft werden.

Da es sich beim Sperrgut also meistens um Güter handelt, die nicht in einen standardisierten Karton oder in Pakete passen, müssen Unternehmen, die regelmäßig größere Mengen gleichartigen Sperrguts versenden, sich selbst um die Bestellung oder Herstellung und Anlieferung entsprechender Kartonagen zum Sperrgut Verpacken kümmern (z.B. Fahrräder im Online-Handel). Dabei spielt es dann außer für die Kosten keine Rolle mehr, ob das Sperrgut von einer Spedition oder einem der großen Transportdienstleister befördert wird. Eine Sperrgut Verpackung soll in jedem Fall den Inhalt vor Transportschäden schützen oder ggf. bei Gefahrgütern entsprechend auch die Umgebung schützen. Wer sich nicht von Berufswegen und damit regelmäßig mit einer solchen Verpackung beschäftigt, sieht sich beim Verpacken nicht selten vor bestimmte Herausforderungen gestellt. Vor jeder Verpackung der äußeren Begrenzungen des Transportguts muss sichergestellt werden, dass bewegliche oder besonders sensible Teile im Innern befestigt und geschützt werden. Genau wie der Eckenschutz für Ecken und Kanten hat sich hierfür die Luftpolsterfolie eingebürgert, die ausreichend mit Klebeband befestigt wird. Die Luftpolsterfolie wird mittlerweile allerdings manchmal auch schon durch kunststofffreie Polsterungen ersetzt. Die äußere Verpackung mit Kartonage muss den Inhalt vor mechanischer Einwirkung schützen und ggf. auch vor Feuchtigkeit durch die Witterung. Oft empfiehlt es sich, für das Paket mit der äußeren Verpackung eine regelmäßige Form herzustellen, die eine Art Formschluss beim Transport bzw. Versenden zumindest erleichtert.