CTU Code

15. Februar 2022

FAIRFIX Lexikon-Beitrag zu CTU Code

CTU steht für Cargo Transport Units, also für Güter-Beförderungseinheiten. Code steht in diesem Zusammenhang für das dazugehörige Regelwerk. Der CTU-Code stellt eine zwingend vorgeschriebene Sammlung von Regelungen und Vorschriften für das Packen von Ladungen in Beförderungseinheiten beim nationalen und internationalen Transport von Gütern dar. Damit bezieht er sich in der Hauptsache auf das sichere Stauen der Seefracht im Container, um Sach- oder Personenschäden in der Transportkette zu verhindern.

Herausgeber des CTU-Code ist der Schiffssicherheitsausschuss der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO). Dahinter stehen jedoch weitere Gremien, die sich alle gemeinsam auf diesen Entwurf geeinigt haben. Dazu gehören die ILO (International Labour Organization – Internationale Arbeitsorganisation) und die UNECE (United Nations Economic Commission for Europe UNECE). Welche Bedeutung dem CTU-Code auch in Deutschland beigemessen wird, lässt sich auch daraus ablesen, dass diese Richtlinien vom Verkehrsblatt – Amtsblatt des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur – mit der Dokumenten-Nr. B 8087 – Vers. 05/15 herausgegeben werden und damit auch in Deutschland zwingend vorgeschrieben sind. Während die alten Verpackungsrichtlinien nur den Charakter einer “anerkannten Regel der Technik“ wie z.B die VDI 2700 besaßen, muss der CTU-Code z.B. laut § 18 Nr. 1. Gefahrgutverordnung (GGVSee) zwingend angewendet werden.

Dieses Regelwerk ersetzt seit 2015 die veralteten Verpackungsrichtlinien aus der CTU-Packrichtlinie. Diese notwendige Erneuerung ergibt sich nicht nur aus den stetig wachsenden Zahlen des weltweiten Güterverkehrs und Transport von Gefahrgütern, sondern auch aus der technischen Entwicklung der Verlade- und Transporttechniken für viele Produkte. Während sich die CTU-Verpackungsrichtlinie von 1997 noch auf 50 Seiten mit sieben Kapiteln beschränken konnte, umfasst der CTU-Code derzeit 250 Seiten mit 13 Kapiteln und diversen Anlagen. Die wichtigsten Unterschiede im inzwischen auch nicht mehr neuen CTU-Code zu den alten Richtlinien bestehen z.B. in der genauen Beschreibung der Abläufe von Planung, Beladung und Entladung der Beförderungseinheiten. Ebenso finden sich Beschreibungen der physikalischen Bedingungen beim Transport zur See, z.B. durch Wellengang oder bestimmte Fliehkräfte. Daraus folgen dann die notwendige Eignung der verwendeten Beförderungsbehälter bzw. -Einheiten und die Eigenschaften der jeweiligen Systeme zur Ladungssicherung. Dazu werden die jeweils Verantwortlichen aufgelistet, die für die Einhaltung der Vorschriften zuständig sind, allen voran des Betreibers der CTU.