Der Kantenschutz ist ein oft vernachlässigter Bestandteil der Ladungssicherung, der jedoch einen wesentlichen Beitrag dazu leistet. Der Kantenschoner oder Kantenschutz schützt einerseits die Ladung vor den Kräften, die während des Transports von den Sicherungsmitteln übertragen werden. Andererseits schützt der Kantenschutz aber auch die Sicherungsmittel selbst vor Abnutzung oder Beschädigung durch scharfe oder raue Kanten und Oberflächen. Dieser Blogbeitrag geht näher auf die Eigenschaften und den Einsatz von Kantenschutz-Elementen ein.
Kantenschutz oder Kantenschoner
Die Sicherung der Ladung während des Transports ist ein kritischer Aspekt in der Logistik. Die Ladungssicherung dient dem Schutz des Transportguts, der Verkehrssicherheit und der beteiligten Mitarbeiter. Die Ladungssicherung umfasst alle Maßnahmen, die erforderlich sind, um eine Ladung während des Transports sicher zu fixieren und ein Verrutschen, Umkippen oder Herabfallen zu verhindern. Die Verantwortung für die Ladungssicherung liegt beim Verlader, der sicherstellen muss, dass die Ladung den geltenden Vorschriften und Richtlinien entspricht.
Diese eingesetzten Hilfsmittel bei der Ladungssicherung unterstützen bzw. ermöglichen sowohl die formschlüssige als auch die kraftschlüssige Ladungssicherung. Als Hilfsmittel dienen Zurrgurte, Spanngurte, Hebebänder und Rundschlingen. Diese Hilfsmittel befestigen die Ladung am Transportfahrzeug oder im Transportbehälter und verhindern ein Verrutschen oder Umkippen. Ein wesentliches Element in diesem Prozess ist der Kantenschoner. Dabei werden die Begriffe “Kantenschoner Ladungssicherung” und “Kantenschutz Ladungssicherung” synonym verwendet. Jedoch ist Kantenschoner eigentlich ein beschönigender Begriff. Kantenschutz trifft es besser, denn er schützt sowohl die Ladung als auch die Sicherungsmittel. Nur durch eine richtige Auswahl und Anwendung von Kantenschutz-Elementen werden Schäden an der Ladung und den Hilfsmitteln der Ladungssicherung vermieden.
Der Kantenschutz als wesentliches Element der Ladungssicherung
Der Kraftschluss und seine Wirksamkeit bei der Ladungssicherung bilden sich als komplexes Zusammenspiel aller dieser Faktoren, das vor jedem Transport sorgfältig und möglichst schnell berücksichtigt und optimiert werden muss.
Beispiele für den Kraftschluss in der Ladungssicherung
Als Kantenschutz bezeichnet man Unterlagen, die zwischen Transportgut und Sicherungsmittel eingelegt werden. Diese schützen sowohl die Ladung als auch die Hilfsmittel vor Beschädigungen durch die oft scharfen Kanten. Gemäß DIN 15020-1 wird eine Kante als scharf definiert, wenn ihr Radius kleiner als der Durchmesser des Anschlagmittels ist. Wenn das der Fall ist, wird bei jeder Lastverschiebung eine erhebliche Kraft auf das jeweilige Hilfsmittel ausgeübt und kann dieses beschädigen oder zumindest abnutzen.
Durch den Einsatz der Kantenschutzwinkel oder Kantenschoner werden also Schäden an der Ladung und den Sicherungsmitteln verhindert. Der Kantenschutz erhöht zudem die Sicherheit der Mitarbeiter beim Transport. Kantenschutz muss speziell auch bei der Sicherung von Ladeeinheiten wie bei der Palettierung zum Einsatz kommen. Gerade bei formschlüssiger Beladung sind die Ecken und Kanten der Ladung andernfalls gefährdet.
Die Vorteile von Kantenschutz und Kantenschoner bei der Ladungssicherung
Der Kantenschutz wird von weniger erfahrenen Transport-Mitarbeitern oft vernachlässigt. Wie schon beschrieben ist der offensichtlichste Vorteil des Kantenschutzes die Verhinderung von Schäden an den Kanten und Oberflächen der Ladung. Durch die Verteilung der Druckkräfte, die von Zurrgurten, Bändern oder anderen Sicherungsmitteln ausgeübt werden, minimiert der Kantenschutz Eindrücke und Abdrücke.
Denn beschädigte Ecken und Oberflächen von Kisten oder Kartons gefährden die Sicherheit und den Wert der transportierten Güter. Schon kosmetische Beschädigungen können den Wert erheblich mindern.
Aber der Kantenschutz trägt auch zur besseren Lastverteilung während des Transports bei. Denn richtig eingesetzt verhindern die Elemente, dass punktuelle Belastungen zum einseitigen Verrutschen der Ladung führen. Damit wird auch die Ladungssicherung generell verbessert. Ein weiterer Aspekt ist ebenfalls offensichtlich. Der Kantenschutz für Zurrgurte und der Kantenschutz für Spanngurte verhindern die Beschädigung dieser Sicherungsmittel durch scharfe Kanten der Ladung. Aufgeschürfte oder angerissene Spanngurte stellen ein Sicherheitsrisiko dar und müssen ausgetauscht werden.
Damit erweist sich der Kantenschutz insgesamt betrachtet sogar als kostensparend, denn Sicherungsmittel kosten einiges. Ganz abgesehen vom Schutz der Ladung und der Sicherungsmittel können scharfe oder hervorstehende Teile Verletzungen bei Personen verursachen, die mit der Ladung hantieren. Kantenschutz macht diese Kanten sicherer und reduziert das Risiko von Schnitt- und Schürfwunden.
Sicherung durch Reibschluss
Der Reibschluss wird oft zur Unterstützung des Niederzurrens verwendet. Bei dieser Methode wird die Reibung zwischen den Versandstücken und den Unterlagen (z.B. Paletten und LKW-Boden) erhöht. Dies kann durch die Verwendung von rutschhemmenden Materialien wie Antirutschmatten oder durch das Erhöhen des Gewichts der Ladung erfolgen. Die Reibungskraft soll so erhöht werden, dass sie größer ist als die Kräfte, die während des Transports auf die Ladung wirken. Reibschluss wirkt als Kraft allerdings auch bei Schrauben, die fest angezogen werden.
Der Reibschluss kommt besonders dann in Anwendung, wenn das Transportgut durch ein entsprechend kraftvolles Niederzurren beschädigt werden könnte. Hierbei empfiehlt sich oft ebenfalls eine Kombination aus Kraftschluss und Formschluss.
Viele Produkte für den Kantenschutz sind wiederverwendbar und gehören damit zur ständig mitgeführten Grundausstattung z.B. eines LKW bei der Verladung und Ladungssicherung. Es gibt sie in den verschiedensten Formen und Materialien, um für die völlig unterschiedlichen Arten der Ladung eingesetzt werden zu können.
Arten des Kantenschutzes für die Ladungssicherung
Es gibt verschiedene Arten von Kantenschoner- oder Kantenschutz-Elementen, die je nach Ladung und Sicherungsmittel eingesetzt werden. Sie unterscheiden sich in ihrer Form, Größe und dem Material, aus dem sie gefertigt sind.
Die sogenannten Kantenschutzwinkel sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich und werden so an den Ecken und Kanten der Ladung angebracht, dass sie diese vor Beschädigungen schützen und die Druckverteilung der Zurrgurte erweitern und verbessern. Diese Kantenschutzwinkel gibt es auch als Kantenschutzprofile in einer länglichen Ausführung, die sich über längere Kanten strecken lässt. Sie eignen sich speziell für unregelmäßig geformte Ladungen oder zur Sicherung bei formschlüssiger Verladung.
Kantenschutzleisten und -ecken werden zusätzlich eingesetzt, um spezifische Teile der Ladung wie Ecken oder Kanten zu schützen, die besonders anfällig für Beschädigungen sind. Dazu kommt eine ganze Reihe von Unterarten wie z.B. Kantenschutzwinkel mit Rollen, als Meterware oder als ganze Platte zum Unterlegen.
Die Materialien für die verschiedenen Arten Kantenschoner
edes Material hat spezifische Eigenschaften und eignet sich für unterschiedliche Typen von Ladung, unterschiedlichen Formen von Ladung und deren jeweilige Anforderungen. Beispielsweise bestehen für die Verteilung und Sicherung einer Ladung in einem Container ganz andere Bedingungen als auf einem LKW. Es gilt, den Kantenschutz entsprechend der Beschaffenheit der Ladung und den Anforderungen der Transportmittel auszuwählen.
Kunststoff ist als Material leicht und vielseitig. Außerdem ist er ideal für den Schutz empfindlicher Oberflächen. Kunststoff-Kantenschützer sind nicht nur meist kostengünstig, sondern auch wasserresistent. Je nach Art des Kunststoffes kann so ein Element weich und nachgiebig oder auch stabil und äußerst widerstandsfähig sein. Kunststoffelemente für den Kantenschutz gibt es auch als Meterware, die für das jeweilige Transportgut zurechtgeschnitten wird. Dazu zählen z.B. die Kantenschutz-Schläuche. Eine Abart des Kunststoffes ist Gummi oder Schaumstoff. Gummi ist besonders flexibel und verhält sich wie Schaumstoff extrem stoßdämpfend. Damit sind diese Materialien ideal für unregelmäßig geformte oder empfindliche Ladungen.
Kantenschutz-Elemente aus Holz werden oft auf Containern eingesetzt, wenn die zu verladenden Güter immer wieder gleich geformt sind, wie z.B. Paletten, Fässer oder Kisten. Sie vergrößern die Auflagefläche und damit auch die Verteilung der Flieh- oder Druckkräfte. Vollpappe eignet sich oft ähnlich gut, ist dabei umweltfreundlich und reicht für leichte bis mittelschwere Ladungen. Vollpappe ist besonders für den Einmalgebrauch gedacht und sollte dann recycelt werden. Preisintensiv, aber dafür besonders robust und meist wiederverwendbar sind Kantenschutz-Elemente aus Metall wie die bereits erwähnten Kantenschutzwinkel mit Rollen. Metall ist sehr geeignet für schwere oder scharfkantige Ladungen. Metallische Kantenschützer bieten eine ausgezeichnete Druckverteilung und sind sehr langlebig.
Kantenschutz-Elemente stellen ebenso einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar, da sie millionenfach hergestellt und verkauft werden. Hersteller arbeiten bereits an der Entwicklung von besonders leichten, widerstandsfähigen und umweltfreundlichen Lösungen. Interessant sind innovative Ansätze wie integrierte Kantenschutz-Systeme oder smarte Kantenschutzwinkel. Diese sollen z.B. während der Fahrt den Zustand der Ladung überwachen.
Richtige Anwendung der Kantenschützer bei der Ladungssicherung
Die korrekte Anwendung von Kantenschützern ist entscheidend für deren Effektivität. Hier stehen zwar Schulungen zur Verfügung, aber die Erfahrung der jeweiligen Mitarbeiter ist ausschlaggebend, ob die Kantenschoner schnell, korrekt und wirksam eingesetzt werden. Als erstes steht die Auswahl des Kantenschoners an. Der jeweils verwendete Kantenschutzwinkel sollte Größe, Gewicht, Form und Konsistenz der Ladung sowie die Art der weiteren Sicherungsmittel berücksichtigen. Dann müssen Winkel und Profile an den richtigen Stellen platziert und sicher befestigt sein.
Am besten dienen die Kantenschützer ihrem Zweck, wenn sie dort angebracht sind, wo z.B. die Zurrgurte die Ladung berühren. So verhindern sie Druckstellen oder gar den Kantenbruch von Paketen und fallen während des Transports nicht ab. Der Kantenschoner muss zwar sicher, aber auch nicht zu fest an der Ladung angebracht sein. Hier können zusätzliche Zurrgurte oder entsprechende Befestigungssysteme genutzt werden.
Richtlinien und Vorschriften in Bezug auf den Kantenschutz
Als Bestandteil der Ladungssicherung unterliegt auch der Einsatz von Kantenschützern in Deutschland einer Reglementierung. Die EN 13393 ist eine europäische Norm, die Anforderungen und Testmethoden für Kantenschutzwinkel & Co. festlegt. Sie gibt Richtlinien bezüglich Material, Design und Leistung vor. Daneben gibt es spezifische Vorschriften für die Verwendung von Kantenschutz, die von Organisationen wie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) herausgegeben werden.
So greife man zu den entsprechenden DGUV Informationen, die den Einsatz von Anschlagmitteln und Kantenschutz in verschiedenen Situationen regeln und in Belastungstabellen aufführen. Die Beachtung solcher Regelungen ist nicht nur sinnvoll im Hinblick auf die Ladungssicherung, sondern wird bei Unfällen immer auch Gegenstand der Untersuchungen durch die jeweiligen Ordnungshüter und die Transportversicherungen sein.
FAQ zum Kantenschutz
Was ist Kantenschutz und warum ist er wichtig bei der Ladungssicherung?
Der Kantenschutz oder Kantenschoner ist ein Hilfsmittel, das z.B. beim LKW zwischen Transportgut und Sicherungsmittel wie z.B. den Zurrgurten platziert wird, um sowohl die Ladung als auch die Sicherungsmittel vor Beschädigungen durch scharfe Kanten zu schützen. Damit vermeidet er Schäden an der Ladung und den Hilfsmitteln, erhöht aber auch die Sicherheit des Personals und verbessert die Gesamtsicherheit während des Transports.
Wer ist verantwortlich für die Ladungssicherung und den Einsatz von Kantenschutz?
Die Verantwortung für die Ladungssicherung liegt bei den mit der Verladung beauftragten Personen, aber auch beim verantwortlichen Transportunternehmen. Es muss garantiert sein, dass die Ladung ordnungsgemäß gesichert ist und dabei den geltenden Vorschriften und Richtlinien entspricht. Dies schließt den entsprechenden Einsatz von Kantenschutz-Elementen ein, um Ladung und Sicherungsmittel zu schützen.
Welche Arten von Kantenschutz gibt es und wann werden sie verwendet?
Es gibt verschiedene Arten von Kantenschutz, wie Kantenschutzwinkel, Kantenschutzprofile, Kantenschutzleisten und -ecken. Ihre Auswahl und Anwendung hängen ab von Größe, Gewicht, Form und Material der Ladung sowie den eingesetzten Sicherungsmitteln. Spezielle Formen wie Kantenschutzwinkel mit Rollen aus Metall eignen sich für besonders schwere Ladung, während z.B. Schaumstoffelemente für unregelmäßig geformte oder empfindliche Ladungen verwendet werden.
Wie wählt man den passenden Kantenschutz aus und wendet ihn korrekt an?
Die Auswahl des passenden Kantenschutzes hängt von den spezifischen Eigenschaften der Ladung und den verwendeten Sicherungsmitteln ab. Der Kantenschutz sollte passend zu Größe, Gewicht und Form der Ladung sein. Bei der Anwendung ist darauf zu achten, dass der Kantenschutzwinkel an den richtigen Stellen platziert und sicher befestigt ist, um Druckstellen oder Schäden zu vermeiden.
Welche Vorschriften und Richtlinien gibt es bezüglich des Einsatzes von Kantenschutz?
In Deutschland unterliegt der Einsatz von Kantenschutz der Reglementierung durch Normen wie die DIN EN 13393, die Anforderungen und Testmethoden für Kantenschutzmittel festlegt. Zusätzlich gibt es spezifische Vorschriften und Richtlinien von Organisationen wie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), die den sicheren Einsatz von Anschlagmitteln und Kantenschutz regeln.