Die Schnittholz- und OSB Produktion im Jahr 2022
28. Dezember 2022
Zwar haben die Entwicklungen im Jahr 2022 keine preissenkenden Auswirkungen für Holz und OSB im Inland gezeigt, aber trotzdem sind die Schwankungen zu spüren.
Die Holzpreise am globalen Terminmarkt haben sich in diesem Jahr teilweise mehr als halbiert. Analysten führen das u.a. auch darauf zurück, dass die Nachfrage eingebrochen ist – und zwar am DIY-Markt und bei den Bauprojekten. Hobby-Handwerker müssten weltweit tiefer für Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs in die Tasche greifen, da bliebe für holzintensive Projekte im privaten Bereich einfach kein Geld mehr.
Die starke Zinserhöhung der FED hätte zudem zum Stopp vieler Bauprojekte und einer kleinen Holzschwemme in den USA geführt. In den vergangenen drei Monaten ging die Talfahrt der Preise weiter und erreichte jetzt das Vor-Corona-Niveau. In Europa sind dagegen aufgrund des Krieges viele Lieferungen ausgeblieben und die Preise entsprechend gestiegen. Für den Abnehmer in Deutschland bedeutet die große Lage in vielen Fällen also Preissteigerungen, zumindest aber eine Berg- und Talfahrt. Die Verschränkungen zwischen dem globalen Terminmarkt und der lokalen Nachfrage lassen derzeit also keine eindeutigen Vorhersagen zu.
Einer der ganz großen Player auf dem Holzmarkt hat zumindest bis vor kurzem noch eine massive Ausweitung der OSB-Produktion angekündigt. Nachdem der weltgrößte Schnittholz-Hersteller West Fraser 2021 den Marktführer für OSB-Platten, Norbord, übernommen hatte, war eigentlich bis 2024 eine Erweiterung um 5 Standorte und Steigerung der Produktion um rund 10% auf dann knapp 27 Millionen m³ OSB geplant. Doch jetzt ist alles wieder offen.